Generation Zero: Stell' dir vor, es sind die 80er und die Maschinen sind an der Macht! (2024)

Mecha-Schwedenapokalypse.

Generation Zero: Stell' dir vor, es sind die 80er und die Maschinen sind an der Macht! (2)

Artikel von Ulrich Wimmeroth Freier Autor

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"Blowing Shit up since 2003": Der Claim der Avalanche Studios fasst den Stil der schwedischen Spielemacher treffend zusammen, die sich mit der Just Cause-Serie oder Mad Max auf schauwertlastige Action-Spiele spezialisiert haben.

Neben den großen Auftragsproduktionen gönnt sich die Abrissbirne unter den Videospielentwicklern aber auch immer wieder die Verwirklichung von Herzensprojekten, wie die Jagd-Simulationen theHunter Classic und theHunter: Call of the Wild, an denen kleine Teams in Eigenregie agieren, ohne externe Finanzierung und Kontrolle durch einen Publisher. Auch bei der kommenden Eigenproduktion Generation Zero stehen nicht fette Explosionen und schwerbewaffnete Einzelkämpfer im Vordergrund, das Überleben erfordert vielmehr taktisches Vorgehen und Teamarbeit. Diesmal seid ihr nicht der Jäger, sondern der Gejagte.

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Der Weltuntergang Marke Avalanche beginnt im Jahr 1989, als eine Gruppe Teenager nach einem Insel-Tripp in Nordschweden zurück in die Heimat will, ihr Boot aber von einer Rakete vor ihren Augen versenkt wird. Gestrandet in einem kleinen Fischerdorf sucht ihr dann vergeblich nach Hilfe, denn von Menschen gibt es keine Spur. Die Häuser scheinen überstürzt verlassen, Fahrzeuge stehen mitten auf der Straße und in der Umgebung patrouillieren Killer-Maschinen, die sofort das Feuer auf euch eröffnen, wenn ihr gesehen werdet. Ob es sich bei den Invasoren um Aliens, einen Überfall einer fremden Macht oder ein schief gelaufenes Waffenprogramm des Militärs handelt, ist erstmal völlig egal. Überleben heißt die Devise und das ist in der offenen Spielwelt der Schweden-Apokalypse gar nicht so einfach.

Wenn ihr die unmittelbare Umgebung durchstöbert, findet ihr zumindest eine Grundausrüstung für die ersten Schritte in dem Survival-Abenteuer und bewaffnet euch mit einer rostigen Pistole und einer Handvoll Patronen. Ein paar Medikamente, Feuerwerkskörper, Benzinkanister oder einen Ghettoblaster, es sind die 1980er-Jahre, da findet ihr natürlich in jedem Haus eine überdimensionale Boom-Box, sackt ihr vorsichtshalber auch gleich ein.

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Außer einem kurzen Hinweis, dass ihr euch in die nächste größere Stadt begeben sollt und welche Straße dahin führt, seid ihr von Beginn an auf euch allein gestellt. Ein paar Notizen der verschwundenen Einwohner und kryptische Mitteilungen auf den Anrufbeantwortern geben keine direkten Hinweise auf das mysteriöse Geschehen. Im Verlauf der Kampagne, die Budget-bedingt ohne aufwändige Zwischensequenzen auskommt, soll sich das Geheimnis noch lüften, was sich tatsächlich zugetragen hat.

Die erste Begegnung mit den mechanischen Feinden war für mich ein Desaster. Ein Rudel Runner, vierbeinige Roboter, die mit einem schweren Maschinengewehr auf dem Rumpf bestens zur Menschenjagd ausgerüstet sind, kommt mir in die Quere. Die alte Pistole zeigt gegen die Panzerung kaum Wirkung und meine Spielfigur segnet nach ein paar kurzen Salven schnell das Zeitliche. Um überhaupt die ersten Spielminuten zu überleben, gilt es, die Umgebung genau zu beobachten und sich im Schutz von Büschen und Bäumen durch das Unterholz zu schlagen.

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Wenn ihr einen Gegner nicht umgehen könnt, müsst ihr improvisieren. Mit einem Feuerwerkskörper bringt ihr die Sensoren durcheinander, lähmt dadurch den Feind und zerstört mit ein paar gut gezielten Schüssen die empfindliche Stelle zwischen Rumpf und Kanone. Später findet ihr wesentlich durchschlagskräftigere Waffen und sprengt die Biester einfach in die Luft. Aber dann könnt ihr aus den verstreuten Trümmern keine wertvollen Bauteile und Materialien mehr erbeuten. Das Vorgehen will also gut überlegt sein.

Neben den nervigen Runnern bekommt ihr es noch mit weiteren Maschinen-Variationen zu tun, beispielsweise den tückischen Ticks, Mini-Roboter, die sich aus dem Hinterhalt auf euch stürzen oder fliegende Drohnen, die sofort Alarm schlagen und euch Tanks oder Harvester auf den Hals hetzen. Gegen diese riesigen Mech-Monster habt ihr alleine kaum eine Chance, am besten ihr sucht das Weite und verbessert zunächst eure Ausrüstung oder ruft ein paar Kumpels zur Hilfe.

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Mit bis zu vier Spielern, die jederzeit in das Spiel ein- und aussteigen können, überlebt es sich deutlich leichter. Arbeitet ihr im Team clever zusammen, könnt ihr euch auch an die dicken Brocken heranwagen, beispielsweise ein Autowrack mit Benzinkanistern vollstopfen und eine Maschine mit voll aufgedrehtem Ghettoblaster anlocken. Einen Schuss mit dem Scharfschützengewehr aus sicherer Entfernung später ist der Tank Geschichte und ihr könnt wertvolle Materialien zur Verbesserung der Waffen und Ausrüstung erbeuten.

Als Solospieler habt ihr es da deutlich schwerer: Die Speicherpunkte liegen, zumindest in den ersten angezockten Spielstunden, weit auseinander und wenn ihr zum dritten Mal zwanzig Minuten durch die Pampa gepirscht seid, nur um kurz vor dem zu allem Überfluss auch noch unzureichend gekennzeichneten Safe-House getötet zu werden, wird aus Frust schnell Wut. Aber es lohnt sich, Geduld aufzubringen, später findet ihr Funkgeräte, mit denen ihr Schnellreisepunkte anlegt und Online-Kameraden direkt an euren Standort zur Hilfe ruft.

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Wenn ihr fleißig Erfahrungspunkte sammelt, lässt sich euer Held wider Willen ordentlich aufbauen und in den Bereichen Kampf, Unterstützung, Überleben oder Technik spezialisieren. Massig Nebenmissionen erleichtern euch das Leben, in einem Auto findet ihr zum Beispiel die Adresse eines Jägers. Sucht ihr im nächsten Ort sein Haus auf, könnt ihr euch an dem Waffenarsenal des Besitzers bedienen und findet Munition, mit der sich die Panzerung der kleineren Gegner mühelos durchdringen lässt.

Wenn ihr den holprigen Start in das Abenteuer übersteht, eröffnet sich eine spannende Sandbox-Welt, die von malerischen Waldgebieten bis zu skandinavischen Städten im typisch farbenfrohen Anstrich der Häuser eine riesige offene Spielwelt bietet.

Optisch kann das virtuelle Schweden mit Tag- und Nachtwechsel, dynamischen Wetterbedingungen und einer dauerbedrohlichen Atmosphäre begeistern. Weniger schön sind die immer gleichen Häuser und Räume, in denen ihr nach Hinweisen und Gegenständen sucht und die verbesserungswürdige KI der Maschinen. Diese verfolgen euch penetrant nach einer Sichtung, bleiben aber immer schön vor einer - auch geöffneten - Tür stehen und warten seelenruhig darauf, beschossen zu werden. Aber mein Anspieltermin ist schon ein paar Wochen her, da kann sich seither einiges getan haben.

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Generation Zero soll dem "Games as a Service"-Modell folgen und stetig mit neuen Inhalten die Spieler bei der Stange halten. "Nach dem Ende der Kampagne sind noch lange nicht alle Geheimnisse der Maschinen-Invasion gelüftet und es gibt noch viele weiße Flecken auf der Spielwelt", erklärt Game Director Emil Kraftling. Man will, wie auch schon bei theHunter, genau auf die Wünsche und Anregungen aus der Community achten und regelmäßig frische Missionen und Herausforderungen, neue Waffen, Gegner-Variationen oder Ausrüstungsgegenstände hinzufügen. Mir hat der Ausflug in 1980er-Jahre gut gefallen und besonders kooperativ macht der taktische Kampf gegen die mysteriösen Maschinen-Invasion eine richtig gute Figur. Lang dauert es nicht mehr, bis das Survival-Abenteuer für PC und Konsolen erscheint, dann werde ich mich auf jeden Fall direkt mal in das virtuelle Schweden begeben.

Entwickler/Publisher: Avalanche Studios/Avalanche Studios Erscheint für: PS4, Xbox One, PC - Geplante Veröffentlichung: 26. März 2019 - Angespielt auf Plattform: PC

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